seiLeise

seiLeise | Street Art-Künstler aus Köln | siehe auch: http://www.facebook.com/seiLeiseArt oder http://www.seileise.com

„Grafiken mach ich eigentlich schon seit vielen Jahren. Aber damit war ich immer im Computer gefangen, die sind da nicht rausgekommen. Und irgendwann hab ich versucht, das zu verbinden: Also nicht mehr nachts rausgehen zu müssen, aber trotzdem Graffiti oder Street Art zu machen und meine Grafiken verwenden zu können – das war die Intention dahinter.“

SeiLeise bedient sich der Technik des sogenannten Reverse Graffiti, einer vermeintlich sublimeren Form der Street Art. Anstatt die Wand, wie sonst üblich, mit Farbe zu bearbeiten – und zwar additiv – geht der Künstler genau anders herum vor: Er reinigt dreckige, moosbewachsene Wände und bringt auf diese Weise seine Schablonenmotive an. Statt zur Sprühdose oder zum Pinsel zu greifen, gehören also vielmehr Pressluftflasche und Sandstrahler zum Handwerkszeug des Kölners — mitunter auch, weil er die Ausdifferenzierung in unterschiedliche Techniken und Bildsprachen als große Chance begreift: „Ich finde, Street Art muss sich weiterentwickeln und auch Kompromisse eingehen – beispielsweise auch hinsichtlich derer, die das vielleicht nicht so mögen oder kritisch betrachten.“

#Momentaufnahme: (con)temporary art?
Ausschlaggebend für die jeweils orts- und situationsbedingte Ausgestaltung sowie auch Lebensdauer eines jeden Motivs ist in hohem Maße die Oberflächenstruktur des Untergrunds, so der Künstler: „Es gibt Untergründe, die sind der Verschmut- zung sehr stark ausgesetzt; dann verschwinden meine Motive ganz schnell wieder. In der Stadt hab ich eine Wand, die sehr ‚schön‘ ist, da halten sich die Bilder nur ein paar Monate – dann fängt das Moos an, sie sich wieder zurückzuholen. Aber es gibt andere Stellen, da haben sich die Bilder schon ein dreiviertel Jahr gehalten; und die verändern sich auch kaum. Das ist ganz unterschiedlich und macht das Ganze ja gerade spannend. Meine Bilder gehen ja quasi wie eine Art Metamorphose ein.“

kg: „Und welchen Stellenwert würdest du dann dem Archivieren geben, dem Fotografieren?“

sL: „Sehr wichtig. Das ist, glaub ich, auch die einzige Form Street Art auf irgendeine Weise festzuhalten.“

kg: „Wobei du vorhin gesagt hast, du warst am Anfang im Computer gefangen. Im Endeffekt bindest du ja durch das Archi- vieren die Street Art wieder in den Computer ein, indem du Fotos auf Facebook oder deine Website stellst, oder in Google Maps einbindest. Also im Grunde genommen ist das ja dann quasi ‚wie ein Kreis‘?“

sL: „Stimmt, schöner Kreislauf [lacht]. Den hab ich so noch gar nicht gesehn, aber das ist tatsächlich so.“

Sofern nicht anders angegeben, sind alle Fotos selbst gemacht und unterliegen dem Copyright von ©kg. Sie dienen alleinig der wissenschaftlichen Dokumentation meines PhD-Projekts. Jegliche Art der Reproduktion oder kommerziellen Nutzung, sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronische Systeme, ist untersagt. Außerdem weise ich darauf hin, dass ich keinerlei Bildrechte am Motiv o. Ä., sondern lediglich am fotografischen Abbild beanspruche.

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