PhD

#Titel der Dissertation:
‚Street Art‘ & neue Medien.

#Projektbeschreibung: 
Mein Forschungsprojekt beschäftigt sich mit Street Art, welche ich als – wie ihr Name schon sagt – per definitionem orts- und situationsbezogene, urbane Kunst im öffentlichen (Stadt)Raum definiere.
Innerhalb meines Projekts geht es hierbei um die Diskussion aktueller Tendenzen der Street Art, in Kombination mit neuen Medien(technologien). Dabei werden – mit dem Fokus auf orts- und situationsbedingte Medienprozesse – sowohl Praktiken als auch Ästhetik(en) jener Kunstform herausgestellt und in Abhängigkeit von bzw. Interpendenz mit digitalen Medien neu perspektiviert.

Denn: Im Zuge aktueller Vernetzungs- und Globalisierungsprozesse sowie der zunehmenden Verdichtung raumzeitlicher Wahrnehmungshorizonte ist gegenwärtig ein ‚neuer Trend‘ feststellbar: Street Art vernetzt sich! Oder anders ausgedrückt: Sie verlässt die Straße, zumindest in gewissem Sinne.
Statt weiterhin ihr vergängliches Dasein auf der Straße zu fristen, situiert sich Street Art zunehmend nicht mehr nur allein im urbanen Stadtraum, sondern sieht sich der Einspeisung und Kreuzung digital vernetzter Medien konfrontiert. Handy, Smartphone & Co erweisen sich dabei als wichtige Schnittstelle, die eine Verschränkung von physikalischem Stadtraum und digital vernetzten Medien bewerkstelligen: Quasi im Vorbeigehen werden Fotos der Street Art gemacht und im direkten Anschluss, ohne große Zeitverzögerung, in Form von digitalen (Ab)Bildern, in den Datenstrom des Internet eingespeist. Street Art landet folglich auf digitalen Fotoportalen, auf Street Art-affinen Websites, wird eingebunden in digitale Stadtpläne und Karten und in sogenannte Street Art-Apps. Street Art kann folglich per Mausklick sichtbar (gemacht) werden, wodurch sich die Voraussetzung einer körperlichen Präsenz vor Ort und in situ verschiebt: Formen hybrider Präsenzerfahrung ent- stehen.
Dieses Phänomen ist auch im Zuge der Einspeisung, Zirkulation und Distribution von Street Art in bzw. über Social Networks (allen voran Facebook) zu detektieren. Wobei sich die Plattform innerhalb meines Projektes dabei nicht nur als essentielles Recherchemedium und vermeintliches Archiv präsentiert, sondern vielmehr rücken die dem Netzwerk inhärenten Media- lisierungspraktiken in den Fokus meiner Betrachtungen. Denn, festzustellen gilt: Onlinepraktiken wirken auf den Stadtraum zurück und führen letztlich zur Ver– und Überformung von (Offline)Ästhetiken.

Im Rahmen meines Projektes sollen aktuelle Transformationsprozesse der Street Art herausgestellt und im Kontext von orts- und situationsbedingten Medien(prozessen) diskutiert werden. Ziel des Projektes ist es, Street Art als Ergebnis oder Aushandlungsprozess von orts- und situationsbedingten Phänomenen, unter Zuhilfenahme von orts- und situationsbeding- ten Methoden, neu zu perspektivieren.
Die zentrale Frage, die hierbei verfolgt wird, ist:
Wie verändern sich Praktiken und Ästhetiken der Street Art in Kombination mit digital vernetzten Medien? Bzw. genauer, wie gestalten sich Praktiken und Ästhetiken der Street Art in Kombination mit digital vernetzten Medien aus; wie generieren, formen, über- und verformen sich wechselseitig?

#Zusatz:
Ich beschränke mich innerhalb meiner Arbeit auf Vorkommnisse, Phänomene und Projekte bzw. KünstlerInnen innerhalb Deutschlands; mit dem Fokus auf Berlin, Hamburg, Köln und dem Ruhrgebiet. Diese sollen in Form von Fallstudien, en detail, diskutiert werden, ohne vorschnell auf eine allgemeine Generalisierbarkeit zu schließen.
Dies hat zwei Gründe: Erstens lieferte eine Vielzahl der bisher erschienenen (wissenschaftlichen) Abhandlungen über ‚Street Art‘ einen relativ breiten Überblick – sowohl was die geografische Verbreitung als auch die inhaltliche Tiefe angeht. Dies soll hier vermieden werden. Zweitens sollen hier explizit auch KünstlerInnen (und zwar in den unterschiedlichsten Phasen ihres künstlerischen Schaffens) zu Wort kommen, die bisher noch keine oder zu wenig Aufmerksamkeit erhielten.

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